Pressemitteilung 28.11.2006

Pressemitteilung vom 28.11.2006

Hallux valgus ? eine Fehlstellung der großen Zehe

Der Hallux valgus ist die häufigste und bedeutsamste Zehenfehlstellung beim Menschen. Sie ist charakterisiert durch eine Abweichung der Großzehe am Fuß im Grundgelenk nach außen und einer Drehung der Zehe nach innen. In den allermeisten Fällen kommt es mit der Zeit durch die Fehlbelastung des Gelenks zu einer schmerzhaften Arthrose (ein Knorpelabrieb der Gelenke) im Gelenk der großen Zehe. Hallux valgus tritt fast immer in Verbindung mit einem Spreizfuss auf. Dabei wird der Vorfuß krankhaft verbreitert ? starke Fußbeschwerden sind die Folge. Im Laufe des Lebens nimmt die Spreizfußstellung dabei zu und begünstigt dadurch auch die Fehlstellung der großen Zehe. Dabei sind Frauen deutlich häufiger betroffenen als Männer ? das Verhältnis beträgt hier 9:1.

Die Bildung des Hallux valgus wird durch verschiedene Faktoren ungünstig beeinflusst. Ursache ist oft eine vererbte, den gesamten Körper betreffende Bänder- und Bindegewebsschwäche. Da man die anlagenbedingte Schwäche des Bandapparates nicht ärztlich beheben kann, werden nur die Symptome des Spreizfußes therapiert und die Folgen behandelt.

Außerdem kann ein Ungleichgewicht der Muskelzüge durch mangelndes Training der Fußmuskulatur ebenfalls zur Schiefstellung der Zehen führen. Begünstigt wird der Hallux valgus durch zu enge und zu hohe Schuhe gerade bei Frauen. Durch den verstärkten Druck im Vorderfußbereich werden die Zehen zusammen gepresst und die Füße haben keinen ausreichenden Bewegungsraum. Es kommt zu Schmerzen und Druckstellen am Fuß. Die abgewinkelte Großzehe und die Verschiebung der kleinen Zehen behindern dabei den natürlichen Laufvorgang. Beschwerden beim Gehen und eine Verkürzung der Schrittlänge können die unangenehmen Folgen sein.

Bei den Behandlungsformen unterscheidet man die konservative und die operative Therapie. Bei der konservativen Behandlung wird Schuhwerk empfohlen, das den Füßen genügend Zehenspielraum lässt und flache Absätze hat. Außerdem wird Zehengymnastik verordnet, die die Muskelbildung am Fuß begünstigt. Druckentlastende Schaumstoffpolster im Schuh können die Beschwerden am Fußballen ebenfalls verringern. Diese Behandlungsformen werden jedoch ausschließlich im frühen Stadium des Hallux valgus angewendet. Ansonsten lässt sich die Fehlstellung nur operativ wirksam korrigieren.

Beide Therapieformen werden in der Oberlausitz-Kliniken gGmbH im Krankenhaus Bischofswerda von Dr. med. Marc Naupert, Chefarzt der Chirurgischen Klinik durchgeführt. Eine ausführliche Diagnostik mit klinischer Untersuchung und Röntgen mit Belastung des Fußes im Stehen bilden die Grundlage für die weitere Behandlung. Bei der Operation geht es um die Wiederherstellung der funktionsfähigen Anatomie des Fußes. Die Nachbehandlung erfolgt im Entlastungsschuh für etwa sechs Wochen. Anschließend wird vom behandelnden Arzt eine entsprechende Physiotherapie verordnet, die die Beweglichkeit der Zehen und des Fußes unterstützen soll.

Jährlich werden im Krankenhaus Bischofswerda etwa 30 Patienten mit Hallux valgus behandelt. Die Erfolgsquote liegt dabei bei etwa 90 Prozent. Generell gibt es für behandelte Fehlstellungen eine günstige Langzeitprognose ? dennoch muss unmittelbar nach der Operation mit einer längeren Arbeits- und Sportunfähigkeit gerechnet werden. Dabei sollte von einem Zeitraum zwischen drei und sechs Monaten ausgegangen werden.

Des weiteren veranstaltet die Chirurgische Klinik in regelmäßigen Abständen Patienten-informationsveranstaltungen zu interessanten Themen wie Hallux valgus, Kniebehandlungen und Hüftoperationen.



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