Pressemitteilung 27.11.2007

Pressemitteilung vom 27.11.2007

1. Implantation von Herzschrittmacher im Krankenhaus Bischofswerda

Seit Anfang November können nun im Krankenhaus Bischofswerda Herzschrittmacher implantiert werden. Innerhalb einer Stunde wird den Patienten ein hochmodernes kleines Gerät eingesetzt, das für ein gleichmäßiges Schlagen des Herzens sorgt. Damit ist eine wohnortnahe Versorgung von herzkranken Patienten gewährleistet.

Dorothea Mutze hat das Krankenhaus Bischofswerda bereits wieder verlassen. Der 80jährigen Dame wurde Anfang November von der Chefärztin Frau Dr. med. Wilma Aron ein Herzschrittmacher implantiert ? sie litt unter Herzrhythmusstörungen und Schwindel. Während der etwa einstündigen Operation unter Lokalanästhesie konnte die Patientin über Kopfhörer Musik hören und sich entspannen.

?Wir können die Patienten nun direkt bei uns im Haus in unserem modern eingerichteten Operationssaal behandeln und müssen sie nicht mehr an andere Krankenhäuser überweisen. Das ist für die Betroffenen ein großer Vorteil, die meisten kommen ja hier aus der Gegend?, hebt die Chefärztin der Klinik für Innere Medizin die Vorteile der neuen OP-Möglichkeit hervor. Nun ist eine wohnortnahe Betreuung samt umfassender Nachsorge möglich geworden ? zum Wohl des Patienten. Die Planungen und Vorbereitungen für diese Erweiterung des Behandlungsspektrums begannen in der Klinik bereits vor rund einem Jahr und sind mit den ersten Operationen jetzt zum erfolgreichen Abschluss gekommen. Ein Herzschrittmacher wird dann notwendig, wenn das Herz eines Patienten zu langsam schlägt. Mit zunehmendem Alter und im Rahmen von verschiedenen Herzerkrankungen steigt die Wahrscheinlichkeit für eine solche Störung der Herztätigkeit. Häufig leiden gerade die älteren Patienten unter bestimmten Vorerkrankungen wie hohem Blutdruck und Durchblutungsstörungen, bei den jüngeren kann ein angeborener Herzfehler die Notwendigkeit eines Schrittmachers auslösen.

?Der moderne Herzschrittmacher hat die Größe einer halben Streichholzschachtel?, erläutert Frau Dr. Aron. ?Er wird dem Patienten in eine kleine Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. Die beiden daran befindlichen Elektroden werden dann unter Röntgenkontrolle über eine Vene bis ins Herzinnere geführt und dort an der Herzwand fest verankert.? Durch diese Elektroden nimmt der Herzschrittmacher laufend Informationen über den Herzrhythmus auf und überprüft, ob das Herz zu langsam, regelmäßig oder unregelmäßig schlägt. Bei unregelmäßigem Herzschlag speichert das kleine Gerät Daten über die Rhythmusstörung. Bei zu langsamem Schlagen veranlassen schwache elektrische Signale, welche über die Elektroden weiter geleitet werden, das Herz dazu, schneller zu schlagen. Der Schrittmacher wird mit einer Batterie betrieben, die je nach Bedarf rund 7-10 Jahre ausreicht. Frau Dr. Aron kann die im Schrittmacher gespeicherten Daten durch ein entsprechendes Programmiergerät bei der Kontrolluntersuchung extern abrufen und ein EKG aufzeichnen. Außerdem überprüft die Kardiologin gleichzeitig die Leistung der Batterie und passt den Schrittmacher bei Bedarf auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten an.

?Wenn der Eingriff gut verlaufen ist, kann der Patient bereits am Tag danach entlassen werden. Was ihm bleibt, ist eine kleine Narbe von ca. 4cm Länge?, beschreibt Frau Dr. Aron die weiteren Schritte. ?Der Patient kommt nach der OP in unser modern eingerichtetes Überwachungszimmer und wird an ein EKG angeschlossen. So kann die Funktion des Schrittmachers jederzeit kontrolliert werden.?

Die Chefärztin bittet ihre operierten Patienten dann nach vier Wochen zur ersten Kontrolluntersuchung, danach müssen sie alle halbe Jahre ihren Herzschrittmacher überprüfen lassen. Eine Einschränkung bei den Alltagsaktivitäten durch das Gerät ist nicht zu erwarten ? im Gegenteil. ?Für viele Patienten bedeutet der Schrittmacher die Chance, sich wieder aktiv am Leben zu beteiligen. Herzrhythmusstörungen werden durch das Gerät umgehend behandelt und geben den Patienten Sicherheit im Alltag?, erläutert die Kardiologin die positiven Auswirkungen der OP. ?Vorsicht ist nur bei starken Magnetfeldern wie am Flughafen geboten. Hier sollte ein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten werden. Für das Telefonieren mit Handys gilt: stets mit dem zum Gerät abgewandten Ohr telefonieren.?

 



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