Pressemitteilung 04.06.2007

Pressemitteilung vom 13.06.2007

Brustkrebsbehandlungen im Krankenhaus Bischofswerda

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 47.000 Frauen an Brustkrebs ? jede 8. bis 10. Frau ist im Laufe ihres Lebens davon betroffen. In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Bischofswerda liegt deshalb ein besonderer ehandlungsschwerpunkt in der Gynäkologie auf der operativen Behandlung von Tumorerkrankungen der weiblichen Brust.

Brustkrebs ist heute die am häufigsten auftretende bösartige Erkrankung bei Frauen. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, mit zunehmendem Alter ? allerdings sind vermehrt auch junge Frauen betroffen. Diese Krebsart gilt zudem bei Frauen zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr als die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Allein in Deutschland sterben pro Jahr etwa 19.000 Frauen an Brustkrebs. Das Wort ?Krebs? steht für eine große Gruppe unterschiedlicher Erkrankungen, die eines gemeinsam haben: die unkontrollierte Teilung von Zellen eines Organs oder Gewebes. Bei bösartigen Tumoren vermehren sich die veränderten Zellen ungebremst, zerstören umliegendes Gewebe und dringen in Blutbahnen und Lymphgefäße ein. So können sich die Tumore auch in anderen Körperorganen ausbreiten und sogenannte Tochtergeschwülste, die Metastasen, bilden.

In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Krankenhaus Bischofswerda nimmt die Behandlung gutartiger und bösartiger Brusterkrankungen breiten Raum ein. Dabei erfolgt die Diagnostik und Therapie mit interdisziplinärer Ausrichtung und in enger Zusammenarbeit mit dem Regionalen Brustzentrum Dresden am Universitäts KrebsCentrum (UCC). Die operative Behandlung im Krankenhaus Bischofswerda umfasst dabei bevorzugte brusterhaltende Techniken und notwendige Radikal-Operationen mit Entfernung der gesamten Brust. Neben der feingeweblichen Abklärung im Rahmen der ambulanten Vorstellungssprechstunde gibt es auch die Möglichkeit der Schnellschnittuntersuchung während des Eingriffes. Auch nicht tastbare Tumore können so nach sonografischer (Ultraschall) oder mammografischer Markierung (Röntgen) entfernt und untersucht werden. Seit Einführung der minimal-invasiven, ultraschallgestützen Stanzbiopsie (Einführen einer feinen Nadel in die Brust zur Gewebeentnahme) der Brust werden mehr als 95% der tastbaren Knoten bereits vor der Operation ambulant feingeweblich abgeklärt. Kleine Eingriffe, wie die Entfernung harmlos erscheinender Bindegewebs- oder Fettknoten, werden in nahezu 100% der Fälle ambulant durchgeführt.

2006 wurden 54 Patientinnen mit Brustkrebs bzw. seinen Vorstufen operativ behandelt. Bei über 40% der Frauen war allerdings eine Entfernung der gesamten Brust erforderlich ? häufig aufgrund einer fortgeschrittenen Tumorgröße in der Brust. Hier setzen gezielte Initiativen zur Brustkrebs-früherkennung an, um den Anteil der brusterhaltend operierten Frauen deutlich zu erhöhen. Eine Initiative ist die MammaCare-Methode zur Brustselbstuntersuchung. Ziel dabei ist es, Brustkrebs frühzeitig zu entdecken, um größere Heilungserfolge zu erzielen und um die Chancen einer brusterhaltenden Operation zu erhöhen. Die Brustselbstuntersuchung ist der erste Schritt zur Früherkennung einer Erkrankung. Bei der MammaCare-Methode arbeiten die Frauen zunächst mit einer Nachbildung der Brust in Form eines Silikonmodells. In dieses Modell sind Knoten eingearbeitet, die helfen sollen, tastbare Veränderungen zu erkennen und eine größere Sicherheit bei der

Selbstuntersuchung der eigenen Brust zu erlernen. Die besondere Tasttechnik wird am Modell erlernt und unmittelbar danach an der eigenen Brust angewendet. Frauen können durch regelmäßige Selbstuntersuchungen dazu beitragen, dass Knoten und kleinste äußerliche Veränderungen richtig und zeitnah behandelt werden können. In Bautzen und Bischofswerda bietet die Physiotherapeutin und MammaCare-Trainerin Gabriele Kobalz zusammen mit verschiedenen Krankenkassen entsprechende Kurse zur Brustselbstuntersuchung an. Der Kurs findet einmalig statt und dauert 90 Minuten. Einige Krankenkassen wie die AOK, IKK Sachsen und DAK übernehmen die Kosten des Kurses vollständig ? andere Kassen entscheiden auf Anfrage. Frau Kobalz bietet die Kurse unter anderem ebenfalls in den Räumlichkeiten der OL Physio GmbH in Bischofswerda an und kooperiert diesbezüglich auch mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Krankenhaus Bischofswerda. Oberärztin Dr. med. Grit Schuster unterstützt diese Initiative und betont die Wichtigkeit der Brustselbstuntersuchung für die Früherkennung von Brustkrebs.

In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Krankenhaus Bischofswerda wird für Erkrankungen der Brust eine Spezialsprechstunde angeboten. Hier wird die individuelle Beratung der Patientin durch den Arzt und gegebenenfalls eine erforderliche weiterführende sonografische Diagnostik durchgeführt. Bei einer Indikation erfolgt die sofortige Abklärung durch die Entnahme einer Gewebeprobe durch Stanzbiopsie mit örtlicher Betäubung.

Ansprechpartner für die Patientinnen ist der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. med. Ullrich Dziambor. Die Sprechzeiten der Spezialsprechstunde sind jeweils mittwochs von 14 Uhr bis 16 Uhr und freitags von 8 Uhr bis 9 Uhr. Damit keine größeren Wartezeiten auftreten und genügend Zeit für die individuelle Beratung eingeplant werden kann, werden Patientinnen gebeten, im Vorfeld telefonisch einen Termin über das Sekretariat zu vereinbaren (Frau Gierth, Tel.: 03594 / 787- 3240).

 



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