Pressemitteilung 15.02.2007

Pressemitteilung vom 15.02.2007

Leben retten im Landkreis Bautzen

Wir sehen sie täglich auf unseren Straßen ? die Rettungswagen. Tag für Tag sind Ärzte und Rettungsassistenten im Einsatz, um Menschenleben zu retten. Die Organisation und Koordination der Notärzte ist daher eine verantwortungsvolle Aufgabe. Zudem ist ein eindeutiger Trend bei den Notarzteinsätzen erkennbar ? weniger schwere Verkehrsunfälle, mehr internistische Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Der Landkreis Bautzen ist der Träger des örtlichen Rettungsdienstes. Er überträgt die Durchführung entsprechend kompetenten Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Oberarzt Dipl.-Med. Hans-Dieter Brade aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie ist der vom Landrat berufene leitende Rettungsarzt im Landkreis Bautzen. Ihm und seinen zwei Stellvertretern obliegen die fachlich medizinische Leitung und die Organisation der notärztlichen Dienstplanung.

Das DRK unterhält Rettungswachen in Bautzen, Kirschau, und Königswartha. Der ASB betreibt die Rettungswachen in Bischofswerda und Weißenberg. In allen fünf Rettungswachen stehen voll ausgerüstete Rettungswagen für den Einsatz bereit, mit denen die Rettungsassistenten die medizinische Erstversorgung durchführen können. Im vergangenen Jahr wurde der Rettungswagen allein zu 9266 Einsätzen gerufen. Durch die territorial gute Verteilung der Rettungswachen im Landkreis vergehen im Durchschnitt nicht mehr als zehn Minuten zwischen Alarmierung und Eintreffen der Rettungswagen. Dies ist bei ca. 94% bis 96% der Einsätze der Fall. Damit schneidet der Landkreis Bautzen mit seinen häufig noch niedrigeren Zeitintervallen im Landesvergleich überdurchschnittlich gut ab.

Notarztstandort rund um die Uhr ist das Krankenhaus Bautzen und zeitlich begrenzt auch das Krankenhaus Bischofswerda. In Bautzen wird darüber hinaus stets noch ein zweiter Notarzt vorgehalten. Die Notärzte erreichen mit einem speziell ausgestatteten Notarzteinsatzfahrzeug den Notfallort. Dieses Fahrzeug enthält alle für die ersten lebensrettenden Maßnahmen notwendigen Medikamente und ärztliche Gerätschaften und natürlich das entsprechende Blaulicht mit akustischem Signal. Nicht jedes Mal jedoch, wenn der Rettungswagen alarmiert wird, muss auch immer ein Notarzt mit dabei sein. In vielen Fällen können die Rettungsassistenten allein vor Ort bereits die notwendige medizinische Erstversorgung leisten. Handelt es sich aber um lebensbedrohliche Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt oder einen schweren Unfall, wird sofort der Notarzt dazu gerufen. Allein im vergangenen Jahr wurde der Notarzt daher 5731 Mal alarmiert. Als Notärzte kommen hier die Anästhesisten, Internisten und Chirurgen der Oberlausitz-Kliniken gGmbH und niedergelassene Ärzte zum Einsatz. Um als Notarzt arbeiten zu können, benötigt der Arzt natürlich eine spezielle Qualifikation im Bereich des Rettungsdienstes. Zurzeit beteiligen sich ca. 35 niedergelassene Ärzte an den für sie meist zusätzlichen Notarztdiensten. Für den Massenanfall an Verletzten z. B. nach einem schweren Busunglück auf der Autobahn A4 und den Katastrophenfall steht außerdem noch ein diensthabender leitender Notarzt als Koordinator aus der ehrenamtlichen LNA-Gruppe (Leitende Notarzt-Gruppe) des Landkreises bereit.

In den letzten 15 Jahren zeichnete sich ein eindeutiger Trend bei den Notarzteinsatzgründen ab. Früher passierten deutlich mehr Unfälle ? insbesondere schwere Verkehrsunfälle und Betriebsunfälle. Jetzt nimmt der Anteil an schweren internistischen Erkrankungen ständig zu. Grund dafür ist sicherlich der ständig steigende Anteil der älteren Bevölkerung, die natürlich häufiger lebensbedrohliche Komplikationen ihrer chronischen Erkrankungen erleiden. Dabei trägt eine frühzeitige Notarztalarmierung, z. B. beim Herzinfarkt oder beim Schlaganfall, entscheidend dazu bei, die Prognose der Betroffenen zu verbessern.

Wenn die Notfallpatienten in der Zentralen Rettungsstelle im Krankenhaus Bautzen eintreffen, werden sie dort zunächst alle erstversorgt ? dabei ist es ganz gleich, ob es sich um chirurgische, internistische oder Patienten anderer Fachrichtungen handelt. Die Spannbreite der Verletzungen und Beschwerden geht hier von der ambulant zu versorgenden Schnittwunde, den Herz-Kreislauf-Problemen bei älteren Menschen bis hin zu Herzinfarkten und schweren Unfallverletzungen, die dann ausschließlich auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Dabei erfolgt die erste Behandlung in der Rettungsstelle durch die diensthabenden chirurgischen, internistischen und anästhesiologischen Klinikärzte. Diese werden, wenn nötig, unterstützt durch die Kollegen aus den Fachgebieten der Augenheilkunde, der HNO, der Urologie, der Gynäkologie und der Pädiatrie. Allerdings werden die meisten Notfallpatienten dieser Fachrichtungen oftmals direkt in den entsprechenden Kliniken versorgt.

Im vergangenen Jahr wurden in der Zentralen Rettungsstelle des Krankenhauses Bautzen etwa 14.730 Notfallpatienten gezählt ? darunter fallen alle diejenigen, die ärztlich behandelt worden sind, dann aber wieder nach Hause gehen konnten. Im Krankenhaus Bischofswerda wurden 2006 ca. 3.620 Notfälle registriert. Insgesamt behandelten die Ärzte der Oberlausitz-Kliniken gGmbH damit etwa 18.350 ambulante Patienten in den beiden Rettungsstellen.

Im Vergleich zu 2005 stiegen die Zahlen der Patienten in der Zentralen Rettungsstelle Bautzen um ca. 1.070 Personen an ? bezogen auf die Oberlausitz-Kliniken gGmbH gesamt bedeutet dies einen Anstieg um etwa 1.400 Patienten. Die Gründe dafür sind vielfältig ? zeitweise waren auch extreme Wetterverhältnisse wie auch Urlaubszeiten der niedergelassenen Ärzte für eine Zunahme der Erkrankten verantwortlich.

Hinzu kommen allerdings im Krankenhaus Bautzen im Jahr 2006 noch ungefähr 10.000 Patienten, die zuerst in der Rettungsstelle erstversorgt worden sind, dann aber aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung oder Verletzung stationär aufgenommen werden mussten. Insgesamt gesehen wurden also in der Zentralen Rettungsstelle im Krankenhaus Bautzen im vergangenen Jahr rund 24.000 Patienten medizinisch versorgt.



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