Pressemitteilung 18.01.2007

Pressemitteilung vom 18.01.2007

5000 Bewerbungen in einem Jahr

Die Oberlausitz-Kliniken gGmbH ist einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Bautzen.

Im vergangenen Jahr sind nach Aussagen der Personalleiterin der Oberlausitz-Kliniken gGmbH, Gisela Dericks, etwa 5000 Bewerbungen eingegangen. Legt man alle Bewerbungsmappen nebeneinander, könnte zumindest das Krankenhausgelände in Bautzen damit umrundet werden ? 1,5 Kilometer Lebensläufe, Anschreiben und Zeugnisse.

Die meisten Bewerbungen erreichen die Personalabteilung in Form von Initiativbewerbungen ? Bewerbungen, die nicht auf eine bestimmte Stelle erfolgen. Bei konkreten Stellenausschreibungen - vor allem in der regionalen Presse ? ist die Bewerberzahl ebenfalls sehr hoch. Dies ist unabhängig davon, ob der Bewerber das Anforderungsprofil erfüllt oder nicht. Dabei werden die offenen Arztstellen bundesweit annonciert ? demzufolge gehen auch Unterlagen aus dem ganzen Bundesgebiet ein. Aus dem Pflegebereich und dem Funktionsdienst wie Röntgen und Labor bewerben sich zu 80% Interessierte aus den neuen Bundesländern. Sachsen und Brandenburg stehen hier an erster Stelle. Die Mitarbeiter aus dem Wirtschafts- und Versorgungsbereich kommen zu fast 100% aus der Region ? ebenso wie die Bewerbungen auf freie Stellen. Mit Stellenausschreibungen für die Bereiche Verwaltung, EDV und Finanzen werden gezielt Fach- und Hochschulabsolventen gesucht und angesprochen ? hier gibt es wenige Initiativbewerbungen. Je nach ausgeschriebener Stelle werden natürlich verschiedene Medien genutzt. In der Regel erfolgt die Ausschreibung gleichzeitig in Fachzeitschriften, in der regionalen und überregionalen Presse und im Internet. Freie Stellen im ärztlichen Dienst, im Pflegebereich und in der Verwaltung werden vor allem im Internet, in überregionalen Zeitungen und in der Fachpresse ausgeschrieben, um sie einem breiten Bewerberfeld zugänglich zu machen.

Die Personalabteilung verfügt zudem über einen Bewerberpool, wo die Daten der Bewerber gespeichert sind, deren Unterlagen Interesse geweckt haben. Somit kann bei einer Stellenneubesetzung auch auf qualifizierte Bewerber aus diesem Pool zurückgegriffen werden - vorausgesetzt, der Bewerber hat diesem Verfahren zugestimmt. Bei Personalausfällen, z. B. im Pflegedienst, kann somit in kurzer Zeit über eine Folgebesetzung entschieden werden. Jeder Bewerber erhält eine schriftliche Mitteilung zum Stand seiner Bewerbung. Bei Initiativbewerbungen müssen die Unterlagen eine bestimmten Zeitraum aufbewahrt werden und können währenddessen in der Personalabteilung abgeholt werden. Um wirklich jedem Bewerber seine Unterlagen zurück zuschicken, fehlen bei 5000 Bewerbungen im Jahr die personellen Kapazitäten. Außerdem ist bei einer Rücksendung jeder Bewerbung mit einem zusätzlichen Kostenaufwand (Material und Personalkosten) von mindestens 15.000 ? im Jahr zu rechnen.

Insgesamt 75 Auszubildende und Studenten werden jährlich in der Oberlausitz-Kliniken gGmbH betreut. Dazu gehören die Gesundheits- und Krankenpfleger (-in), die Hebammen und Entbindungs-pfleger, die Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (-in), der/die Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen sowie die Studenten der Staatlichen Studienakademie Bautzen. Nach der dreijährigen Pflegeausbildung wurden im vergangenen Jahr etwa 70 % aller Auszubildenden in befristete Arbeitsverhältnisse übernommen. Die Personalabteilung registriert dabei einen gleichbleibenden Männeranteil von 24 % bei den Auszubildenden im Pflegebereich. Aber auch der demographische Wandel schlägt sich bereits seit zwei Jahren in den zurückgehenden Bewerberzahlen um die Ausbildungsplätze nieder. Die Flut der Bewerbungen für Ausbildungsplätze geht drastisch zurück. Waren es im Jahr 2000 noch 736, so verzeichnete die Personalabteilung 2006 nur noch 423 Bewerbungen im Ausbildungsbereich. Auf einen Ausbildungsplatz kamen vor einigen Jahren etwa 30 Interessenten, heute sind es noch 19. Leider lassen auch die schulischen Leistungen der Bewerber nach. Um eine Ausbildung im Pflegebereich beginnen zu können, muss als Zeugnisdurchschnitt mindestens eine Drei erreicht sein. Viele Schulabsolventen schaffen dies nur mit Mühe und zeigen deutliche Schwächen in den Hauptfächern wie Deutsch und Mathematik.

Zudem gibt die Oberlausitz-Kliniken gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Amt für Arbeit und Soziales Bautzen jungen arbeitslosen Erwachsenen bis 25 Jahre eine Chance mit 30 zusätzlichen Ausbildungsplätzen zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer. Die Ausbildung dauert ein Jahr und qualifiziert zu unterstützenden Tätigkeiten im Pflegebereich auf den Stationen. Des weiteren ist in diesem Jahr eine neue Ausbildungsinitiative des Krankenhauses in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit im Gespräch.

In den beiden Krankenhäusern sind außerdem in allen Bereichen Praktikanten tätig. Medizinstudenten leisten mit ihrer Famulatur erste praktische Einsätze auf den Stationen, Rettungsassistenten führen einen Teil ihrer Ausbildung im Krankenhaus durch und junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und im Zivildienst unterstützen die Mitarbeiter im ganzen Haus. Allein für diese praktischen, zeitbegrenzten Einsätze erreichen die Personalabteilung im Jahr etwa 460 Bewerbungen. Dazu gehören auch die Schulpraktika in den neunten Klassen. An beiden Standorten zusammen können zur Zeit 19 Zivildienststellen besetzt werden ? 15 in Bautzen und 4 in Bischofswerda. Die jungen Männer sind beim Hol- und Bringedienst, dem Fuhrpark, auf Station oder beim Patientenbegleitdienst im Einsatz.

 



 Nach oben
 Zurück
 Seite drucken