Vorbereitung auf Coronavirus in den Krankenhäusern der Oberlausitz-Kliniken gGmbH (OLK)
Die Krankenhäuser Bautzen und Bischofswerda sind gegenwärtig zu ca. 80 % belegt und arbeiten damit im oberen normalen Bereich ihrer Bettenkapazität und ihrer personellen Leistungsfähigkeit. Auch der Krankenstand unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewegt sich in normalem Rahmen der gegenwärtigen saisonalen Infekt- und Influenzawelle.
Die OLK haben einen Pandemieplan, auf dessen Basis die Krankenhäuser auf Situationen mit vermehrtem Bedarf an Versorgung von Patienten mit ansteckenden Krankheiten vorbereitet sind. Dieser regelt Einzelheiten zur Aufnahme und Isolierung der Patienten, zu notwendigen Schutzmaßnahmen für das Personal und auch zur Erhöhung der Behandlungskapazität durch das Absagen geplanter medizinischer Maßnahmen.
In der Lagebesprechung am 2. März 2020 wurde die aktuelle Situation zum SARS-nCoV-2 analysiert und konkrete Festlegungen für die Krankenhäuser in Bautzen und Bischofswerda getroffen. Im Vordergrund steht dabei die Versorgung eventueller schwerkranker Patienten mit Coronavirusinfektion unter entsprechender Isolierung.
Die Diagnostik von Verdachtsfällen ohne oder mit nur leichten Symptomen ist nicht Aufgabe der Krankenhäuser, sondern des Gesundheitsamtes und der ambulanten Ärzte. Die Vorstellung infektiöser Patienten in den Notaufnahmen der Krankenhäuser würde eine immense Infektionsgefahr für andere, unter Umständen schwer kranke Patienten bedeuten, die Ausbreitung der Infektion begünstigen und außerdem die begrenzten Kapazitäten der Krankenhäuser unnötig belasten. Dies sollte daher unbedingt unterbleiben. In den Krankenhäusern erfolgen auch keine Abstriche bei ambulanten Verdachtsfällen. Ein Abstrich ist sowieso nur sinnvoll, wenn eine Infektion möglich erscheint und klinische Symptome auftreten. Flächendeckende Abstriche sind nicht umsetzbar.
Entsprechende Schutzausrüstung ist in den Krankenhäusern vorhanden. Da gegenwärtig keine Prognose über mögliche Patientenzahlen sowie zur zeitlichen Dynamik der Epidemie möglich ist, ist der weitere Bedarf an materiellen Ressourcen aber schwer einzuschätzen. Die Oberlausitz-Kliniken gGmbH bitten die Bevölkerung im Zusammenhang mit einer möglichen Coronavirusinfektion
- bei Auftreten von leichten Symptomen und möglicher Infektion (Kontakt zu Infizierten oder Aufenthalt in Risikogebiet) sich telefonisch an den Hausarzt oder den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst (116117) zu wenden – dort erfolgt Entscheid über eventuellen Abstrich und weitere Maßnahmen, ggf. in Absprachen mit dem Gesundheitsamt
- bei schweren Krankheitszeichen den Rettungsdienst anzufordern (112)
- keinesfalls unangekündigt eine Arztpraxis oder Krankenhausambulanz aufzusuchen
- individuelle hygienische Maßnahmen zum Infektionsschutz zu beachten, ohne unnötige Schutzausrüstung, z. B. Masken, zu verwenden, die dringender in medizinischen Bereichen zur Versorgung von Infizierten und hochgefährdeten anderen schwerkranken Patienten benötigt werden
Die Krankenhäuser bereiten sich auf den vermehrten Bedarf an stationärer Versorgung vor und werden die Öffentlichkeit weiter regelmäßig informieren.