Pressemitteilung 09.11.2007

Pressemitteilung vom 09.11.2007

Neue Behandlungsmethode für verengte Halsschlagader

Seit dem 9. Oktober 2007 kann Patienten mit einer verengten Halsschlagader durch Einsetzen eines Stents nun unkompliziert geholfen werden. Vorteile dieses schonenden Verfahrens sind dabei eine kurze Operationszeit und eine rasche Entlassung des Patienten.

Sylvia Lelanz ist erleichtert. Die 58jährige hat ihre Abschlussuntersuchung bei Chefarzt Dr. med. Jochen Eberhard hinter sich gebracht. Der Arzt hat dabei ausführlich die Stelle der Halsschlagader per Sonografie untersucht, in die er ihr einen sogenannten Stent, ein kleines Drahtgeflecht, implantiert hat, um damit die Verengung des Blutgefässes aufzudehnen. Bei Frau Lelanz ist alles in Ordnung und bereits zwei Tage nach diesem Eingriff kann sie jetzt wieder nach Hause entlassen werden. ?Diese Behandlungsmethode gibt es erst seit wenigen Jahren in Deutschland?, erklärt der Chefarzt der Medizinischen Klinik I, ?nun ist sie auch im Krankenhaus Bautzen möglich geworden.? Für den Patienten bedeutet diese Behandlung eine große Erleichterung ? über die Leistenbeuge wird ein Katheter eingeführt und der Stent kann so millimetergenau an die verengte Stelle gesetzt werden. Er entfaltet sich dabei zu seiner vollen Größe von ca. sechs Millimetern Durchmesser und verwächst im Verlauf der kommenden Wochen und Monate mit dem ihm ungebenden Blutgefäß. Ein großer Vorteil dabei ist eine zügige Entlassung des Patienten nach dem Eingriff aus dem Krankenhaus.

?Frau Lelanz ist die erste Patientin, die wir im Krankenhaus Bautzen mit dieser neuen Methode an der Halsschlagader behandelt haben?, erläutert Dr. Eberhard. Sie hatte in den letzten Jahren bereits mehrere Schlaganfälle zu verkraften und ist zudem jeweils einmal an beiden Halsschlagadern operiert worden. Hierbei wurde jedes Mal das entsprechende Blutgefäß aufgeschnitten und die Ablagerungen entfernt. Die Vernarbungen der vorangegangenen Operationen machen es für den Arzt aber immer komplizierter, erneut an den Halsschlagadern zu operieren. Es kann dabei zu Nervenverletzungen und Wundheilungsstörungen kommen und der Patient muss länger im Krankenhaus verweilen. Auch vor dieser Behandlung im Bautzener Krankenhaus litt Frau Lelanz an einer sich zunehmend verengenden Halsschlagader, die im schlimmsten Fall irgendwann gar kein Blut mehr durchgelassen hätte. Zudem hätte sich ein Blutgerinnsel lösen und zu einer Hirnembolie (Gefäßverschluss im Gehirn) führen können. Ein erneuter Schlaganfall wäre die Folge gewesen. Nun erinnert Frau Lelanz nur ein kleiner Schnitt in der Leistenbeuge an diesen lebensrettenden Eingriff. Dr. Eberhard möchte sie in vier Wochen noch einmal untersuchen ? als Kontrolle, ob der Stent sich dem Körper gut angepasst hat.

Der Kardiologe betont, dass das Krankenhaus Bautzen und sein Gefäßzentrum nun über zwei hochwirksame und moderne Behandlungsmethoden verfügen, die im Fall einer Carotisstenose (Verengung der Halsschlagader) anwendbar sind. ?Wichtig ist dabei die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen im Haus?, so Dr. Eberhard, ?dazu zählen vor allem die Gefäßchirurgen und die Radiologen. Wir alle arbeiten im Rahmen des Gefäßzentrums eng zusammen und können jetzt dem Patienten die für ihn persönlich beste und erfolgversprechendste Operationsmethode anbieten. Gemeinsam mit dem Patienten können wir dann entscheiden, wie er behandelt wird ? ob medikamentös, durch das Einsetzen eines Stents oder mit dem bislang praktizierten operativen Öffnen der Halsschlagader.?



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